Der Herforder Landrat und die neun Bürgermeister des Kreises wollen berufstätige Eltern in der Corona-Krise unterstützen. Sie fordern in einem Brief das Landesministerium für Kinder und Familie auf, ein Konzept zur Kinderbetreuung zu erarbeiten – gemeinsam mit den Trägern der Kitas und der offenen Jugendarbeit. Berufstätige Eltern müssten seit Wochen individuelle Lösungen finden und entlastet werden.
Unterdessen kritisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund bei uns, dass die Bundesregierung die Lohnersatzleistungen für Eltern wohl doch nicht verlängern will. Das stelle viele Familien vor Probleme, sagt die Chefin des DGBs in OWL, Anke Unger.
Denn die Schulen und Kitas seien noch weit entfernt von einem Regelbetrieb. Gleichzeitig müssten aber viele Eltern wieder arbeiten gehen.
Eltern, die wegen der in der Corona-Krise weggefallenen Regel-Kinderbetreuung nicht mehr arbeiten können, können seit dem 30. März beim Staat 67 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens bis zu einer Obergrenze von 2016 Euro im Monat als Ausgleich beantragen. Der im neuen Infektionsschutzgesetz festgelegte Anspruch gilt für sechs Wochen, womit die ersten Eltern in diesen Tagen herausfallen.
Nachdem jetzt bekannt wurde, dass die Bundesregierung diese Regelung nicht verlängern will, hagelte es Kritik. Arbeitsminister Hubertus Heil bemühte sich am Freitag persönlich, die Wogen zu glätten. “Ich bin der festen Überzeugung, dass wir einen neuen Anlauf finden müssen, um für den Übergang auch eine neue Regelung zu finden”, sagte der SPD-Politiker im Bundesrat. Das sei auch Thema eines Gesprächs von Gewerkschafts- und Arbeitgebervertretern mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag.