Responsive image
Daniel Hobein
---
---
DKMS-Setcard-Typisierung

DKMS - Alle Infos zur Stammzellenspende

Alle 27 Sekunden erhält ein Mensch auf der Welt die Diagnose Blutkrebs, in Deutschland alle 12 Minuten. Die einzige Rettung für die Patienten: Eine Stammzellspende! Deshalb lasst Euch als Spender registrieren und rettet so einem anderen Menschen das Leben.

Alle Infos zur Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und zur Stammzellspende gibt's hier.

So werdet Ihr zum Lebensretter

Quelle: DKMS


Die Registrierung geht einfach und schnell: Bestellt euch einfach ein Registrierungsset zu euch nach Hause. Dann nehmt ihr einen Wangenschleimhautabstrich mit einem Wattestäbchen vor und schickt das Set wieder weg. Danach werden eure Gewebemerkmale in einem Labor bestimmt. Spender, die sich schon einmal bei einer Aktion registriert haben, müssen nicht erneut mitmachen. Anschließend stellt die DKMS die Daten (anonym) für die weltweite Suche zur Verfügung.

Bei einer Übereinstimmung mit einem Patienten wird der potentielle Spender kontaktiert. Es folgen ein gründlicher Gesundheitscheck und die Aufklärung durch einen Arzt. Erst dann gibt der Spender sein verbindliches Einverständnis zur geplanten Stammzellspende. Ist er einverstanden, erfolgt die Stammzellentnahme mittels der peripheren Stammzellentnahme (Apherese) oder eine Knochenmarkentnahme aus dem Beckenknochen.


Stefanie Bräutigam (DKMS): Wer kann sich registrieren lassen?

"Als Spender registrieren kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahre, der mindestens 50 Kilogramm wiegt und dem BMI von 40 nicht überschreitet und keine schwerwiegenden Erkrankungen hat." 

 

Stefanie Bräutigam: Gibt es Nebenwirkungen?

"Es ist so, dass bei der peripheren Entnahme Nebenwirkungen grippeähnlicher Art aufgrund des Spritzens des Wachstumshormon auftreten können. Das ist aber von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, wie er reagiert, es gibt Spender, die merken gar nichts und es gibt Spender, die liegen wirklich wie bei einer Grippe flach. Bei der Entnahme über den Beckenkamm ist es im Prinzip das Risiko der Vollnarkose, was sich ja in den letzten Jahren aber auch extrem reduziert hat, und natürlich hat man danach auch einen lokalen Wundschmerz, wie als wenn man einen blauen Fleck hätte."

 

Stefanie Bräutigam: Ist eine Spende für ausländische Patienten möglich?

"Alle, die sich bei der DKMS registrieren lassen, stehen grundsätzlich für alle suchenden Patienten weltweit zur Verfügung. Sollte der Fall sein, dass sie für einen Patienten aus einem anderen Land passen, ist es trotzdem so, dass die Entnahme in Deutschland stattfindet und das Transplantat dann per Kurier in das jeweilige Land verschickt wird."

 

Stefanie Bräutigam: Wie erfolgt die Stammzellentnahme?

"In 80% der Fälle ist es die sogenannte Periphere Stammzellentnahme, das heißt, sie müssen sich im Vorfeld ein Wachstumshormon spritzen, was die Stammzellproduktion im Körper anregt, und dann müssen sie eine Art Dialysegerät. Heißt, die Stammzellen werden aktiv aus dem Blut herausgefiltert und das restliche Blut wird ihnen sofort wieder zugefügt. In 20% der Fälle, das ist ein operativer Eingriff, der unter Vollnarkose vollzogen wird, da werden dann direkt aus dem Beckenkamm das Knochenmark Blutgemisch entnommen."

 

Stefanie Bräutigam: Kann man für mehrere Patienten spenden?

"Es ist erstmal so, wenn sie auf einen Patienten passen, dass sie auch erstmal die nächsten 2 Jahre für diesen Patienten geblockt sind. Das heißt, es kann Fälle geben, wo dann das Transplantat noch mal nachgeschossen werden muss, deswegen sind sie dann erstmal für diesen Patienten quasi reserviert. Danach dann aber wieder für alle anderen scharf geschaltet und natürlich kann es dann auch vorkommen, dass sie dann 5 Jahre später oder so für einen zweiten Patienten spenden."

 

Stefanie Bräutigam: Warum ist es so wichtig, sich registrieren zu lassen?

"Natürlich hat man erst mal ne Hemmschwelle sich selbst ne Spritze zu setzen, aber wenn der Patient dann ne Chance hat, noch 5 schöne Jahre mit seiner Familie verbringen zu können, die er sonst nicht gehabt hätte, glaube ich ist es diesen Einsatz wert und diesen kleinen Eingriff über sich ergehen zu lassen, wenn man denn passt."


Macht es wie Vinzenz - Lasst Euch registrieren!

Vinzenz Alpers konnte 2015 mit seiner Spende jemandem das Leben retten. Der damals 23-Jährige hatte sich zuvor bei einer Aktion in seiner Schule registrieren lassen. Neben anderen Schülern und Lehrern wurde er Teil der Spenderkartei. Vier Jahre später kam die Nachricht von der DKMS: Er darf spenden! Angst hatte er davor nicht, ihm ging es nur darum, anderen Menschen helfen zu können. Heute besucht Vinzenz verschiedene Schulen und erzählt dort von seinen Erfahrungen.

Warum hast Du mitgemacht?

"Natürlich wirklich mit Rechnen tut man im ersten Stechen nicht. Das Wichtigste war für mich, ich lass mich registrieren, dass ich erstmal in dem großen Pool drinne bin und wenn es dann wirklich soweit ist, alles klar, jetzt hab ich wirklich die Chance einen Menschen eine zweite Chance auf dem Leben zu geben und das ist einfach etwas ganz Besonderes."

 

Wem hast Du Deine Stammzellen gespendet?

"Am Abend der Spende war es dann für mich das interessanteste, wo man den Rückruf von der DKMS bekam. A: Hat die Spende gereicht und B: Erst dann erfährt man an wen man gespendet hat. In meinem Fall war es eine 24 jährige Französin und das war für mich nochmal ein zweiter Schock, dass ich eine gleichaltrige Person dadurch helfen konnte und ich kann es jedem nur ans Herz legen: Machen!"

 

Wie lief die Stammzellentnahme ab?

"Das kann man sich so vorstellen wie bei einer Dialyse durch ein Medikament wir dann die Produktion der Stammzellen im Körper angeregt und die werden dann wieder aus dem Blut herausgefiltert. So war es zumindest bei mir. Das ist eine ambulante Variante, ähnlich wie beim Blutabnehmen oder beim Blutspenden, Man sitzt da bis der Level dann erreicht ist und alles andere ist dann relativ unkompliziert."


Über die DKMS


Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Sie wurde im Jahr 1991 in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet, dessen Ehefrau an den Folgen einer Leukämieerkrankung verstarb. Heute ist die DKMS-Familie außer in Deutschland auch in den USA, Polen, UK und Chile aktiv. Es konnten bislang insgesamt über 117.000 Spenden vermittelt werden. Da die DKMS als gemeinnützige Organisation auf Spendengelder angewiesen ist, wird um finanzielle Unterstützung gebeten.

DKMS-Spendenkonto

Weitere Informationen rund um die DKMS und die Stammzellspende gibt's hier!